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Alplora Schaftracking in den Alpen

Alplora - Schaftracking in den Glarner Alpen

Projekt Details

Masterarbeit 2019 – Sibylle Oeschger und Janine Iten, MAS Human Computer Interaction Design Hochschule für Technik Rapperswil, Universität Basel

Über das Projekt

Während die Digitalisierung in der Landwirtschaft schon lange ihren Einzug gefunden hat, arbeiten Hirten in den Schweizer Alpen noch sehr traditionell. Dies könnte sich jedoch bald ändern. Verschiedene Firmen versuchen die Hirten durch digitale Tracking-Lösungen in ihren Aufgaben zu unterstützen.

Ausgangslage dieser Masterarbeit bildet der sich in einer Testphase befindliche Dienst Alplora. Dieser Dienst basiert auf einer Tracking-Technologie, welche oft auch mit dem Begriff «Internet der Dinge» in Verbindung gebracht wird. Dabei tragen die auf einer Alp gesömmerten Tiere einen Tracker um den Hals. Übermittelte Positionsdaten können direkt via App eingesehen werden, wodurch der Hirte die Möglichkeit erhält, die Herde jederzeit und ortsunabhängig digital zu kontrollieren.

Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob Schaf-Tracking den Glarner Hirten grundsätzlich einen Mehrwert bieten kann, bzw. was unternommen werden müsste, einen solchen Mehrwert zu ermöglichen. Dafür wurden die Hirten, ihre Aufgaben und ihr Kontext mittels User-Centered-DesignMethoden (UCD) untersucht. Darauf aufbauend wurde eine Vision für einen optimierten Dienst Alplora+ entwickelt. Das Vorgehen in dieser Arbeit orientierte sich am Modell «Goal-Directed-Design» nach Goodwin [2009].

Die erste Hälfte dieser Arbeit galt der Anforderungserhebung. Dabei wurden vier Stakeholder-Interviews, drei Contextual-Inquiries, zwölf qualitative Telefoninterviews und eine tiefgründige Internetrecherche durchgeführt. Aus den Ergebnissen wurden fünf Work-Models erstellt. Diese bilden die Basis, um den Beruf des Hirten im Kanton Glarus zu verstehen und Interessierten einen schnellen und verständlichen Einblick zu verschaffen. Die potenziellen Benutzer von Alplora+ wurden anhand der Personas «Bruno» und «Oli» modelliert. Die Personas können optimal für Kommunikation mit Stakeholdern genutzt werden und für Projekte, welche den Fokus auf Glarner Hirten ausgerichtet haben, weiterverwendet werden. Ein wichtiges Zwischenergebnis bilden die gesammelten Opportunitäten, welche beschreiben, wo Hirten in ihrer Arbeit unterstützt werden können.

Um den Gesamtumfang der erarbeiteten Vision aufzuzeigen, wurde eine Featureliste erstellt. Daraus resultierte ein lösungsneutrales Kontextszenario, welches zusammen mit den Personas die Basis für das Grobkonzept definierte. Dieses wurde anhand eines interaktiven Prototyps in einem Usability Walkthrough mit sechs Hirten validiert. Ergänzend wurde eine Design-Sprache entwickelt, welche das visuelle Design anhand einiger Beispielscreens darstellt.

Abschliessend zeigt diese Masterarbeit, dass Schaf-Tracking unter Einhaltung bestimmter Bedingungen viele Mehrwerte bieten kann. Konkret verhilft Alplora+ dem Hirten mittels Einsicht ins aktuelle Herdenverhalten jederzeit und ortsunabhängig zu mehr Kontrolle und schnelleren Interventionsmöglichkeiten bei Auffälligkeiten oder Problemen. Ebenfalls unterstützt Alplora+ den Hirten beim Weidemanagement wie auch bei seinen administrativen Tätigkeiten. Alplora+ bietet für die Hirten einen emotionalen und arbeitsunterstützenden, aber auch einen qualitätssteigernden Mehrwert, was nicht zuletzt auch den Schafen zugutekommt. Ökonomische und ökologische Aspekte wurden in dieser Masterarbeit nicht untersucht.

Für das weitere Vorgehen wird empfohlen, mit den Ergebnissen aus dieser Masterarbeit unter Beizug weiterer Business-, Technologie- und HCID-Partnern eine Umsetzungsstrategie für den Dienst Alplora+ auszuarbeiten.

Kommen Sie in Zürich oder Brugg vorbei und trinken Sie einen Kaffee mit mir.

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